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15.5.2022

"Under the sun..."

Gedanken von Rolf Hänel

Vor ein paar Jahren hatte ich ein Telefongespräch mit jemanden. die/der in ihrem privaten und auch geschäftlichern Leben eine recht schwierige Zeit durchmachen musste. Viele haben solche Situationen bereits durchstehen müssen, doch ist es sicher immer wieder eine neue, einzigartige Lebensphase, da auch der oder die Betroffene selbst genauso einzigartig ist.

Dieses Telefongespräch ging mir nicht aus dem Kopf und dann hörte ich zufällig dieses Lied, und das veranlasste mich, etwas zu schreiben:

> Heute morgen hörte ich Musik von Tal Wilkenfeld, einer jungen, australischen, und wie ich meine, äußerst talentierten Gitarristin und Sängerin aus dem Bereich Jazz und Rock, die mit 16 Jahren die Schule abbrach und in die USA ging, um dort Musik zu machen. Seitdem hat sie schon mit vielen der ganz „Großen“ aus diesem Musik Genre zusammen gespielt.

> Das Lied, das ich hörte, war „Under the sun“ mit einem sehr emotionalen Text, der mich veranlasste, Ihnen diese Email zu schreiben:

>

> https://www.youtube.com/watch?v=m3VqpX3GVdo

>

> Under the Sun

> von Tal Wilkenfeld

>

> I called out to the ocean

> My tears fall into the sea

> For the vows that have been broken

> Across the dunes of time, repeatedly

> Like a knight in battered armor

> I lay my sword upon the ground

> 'Cause I can't keep fighting these same battles

> More has been lost than has been found

> It's hard to feel things changing

> After all's been said and done

> We spend our lives rearranging

> Everything under the sun

> I walk the same road to work each Monday

> Every step tears out my heel

> I sleep not to dream, but to forget on Sunday

> A spoke just turning with no wheel

> It's hard to feel things changing

> After all's been said and done

> We spend our lives rearranging

> Everything under the sun

>

Es ist die Beschreibung einer emotionalen, resignierenden Situation: Viele Versprechen und Erwartungen wurden immer wieder gebrochen oder nicht gehalten. Die Energie dagegen anzugehen, ist nicht mehr vorhanden, die Kräfte sind geschwunden. Immer wieder die eigenen Pläne zu ändern oder anzupassen, wird zur Last. Jeder im Schritt im Leben schmerzt. Auch der Schlaf bringt keine Erholung, sondern nur Vergessen. Es ist so schwer und mühsam, Veränderungen zu spüren oder zu realisieren und damit auch zu akzeptieren.

> ..."It's hard to feel things changing“

...

Doch gerade diesen einen Satz finde ich entscheidend: Unser ganzes Leben besteht aus Veränderungen, selbst die Zeit wird durch die Veränderung definiert. Ohne Veränderung keine Zeit. Alles verändert sich, ob wir wollen oder nicht, ob es uns gefällt oder uns nur belastet. Doch jede Veränderung bietet auch eine Chance, etwas Neues zu beginnen, etwas anders als zuvor zu tun. Sicher ist es schwer, den richtigen Weg, aus dem tiefen Tal, in dem wir uns befinden, zu erkunden und auch zu gehen. Die uns umgebenden Berghänge können steil und unwegsam sein. Und nicht jeder vermeindliche Weg führt in die richtige Richtung. Vielleicht werden auch der eine oder andere Irrweg dabeisein. Doch der Willen, dieses Tal, in dem sich unsere Seele befindet, zu verlassen, ist tief in unserem Inneren verankert, tief in unserer Seele eingegraben und ganz sicher vorhanden.  Vielleicht ist er sehr versteckt, und schwer zu erkennen, doch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieser Wille vorhanden ist, und unglaubliche Kräfte entfalten kann. Glücklich schätzen kann sich Der- oder Diejenige, der oder die einen Begleiter oder Weggefährten bei sich weiss, um zu unterstützen. Doch der Weg aus dem Tal muss selbst gegangen werden.

Auf seine ureigensten Kräfte vertrauen, mit sich selbst im Reinen sein, Achtsamkeit auf sich selbst anwenden, seiner eigenen Einzigartigkeit bewusst werden, den versuchten oder gewollten Einflüssen von außen keinen Raum zu geben, summierend gesagt: wieder auf sich selbst besinnen, können Möglichkeiten darstellen, Kraft zu schöpfen und die eigenen Energien wieder zu aktivieren und um seine Gedanken wieder auf das Wesentliche zu lenken und somit den Blick nach vorne richten zu können und die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.

Ich bin mir bewusst, dass Worte alleine vielleicht nicht ausreichen können, doch können sie unterstützen und helfen, den Weg in das eigene Innere zu finden, um somit die Grundlage zu schaffen, den Weg nach Außen wieder zu finden

Die gegenwärtigen Zeiten, sind recht ungewöhnlich und sicher ziemlich schwierig, vielleicht auch in einem gewissen Sinne existenzbedrohend, vor Allem, wenn verschiedene Dinge zugleich auftreten, doch nur der oder die einzelne Person selbst ist in der Lage, diese Situation durchzustehen, und den Weg aus dem tiefen Tal heraus zu finden. Worte von außen können unterstützen, doch gehen muss man (oder Frau) den Weg selber.

Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und dienötige Kraft, Ihren vielleicht noch unbekannten Weg zu finden und zu gehen.

Wie die ganze Sache ausgegangen ist, weiss ich nicht, da ich, bis auf eine kurze Antwort, keinen weiteren Kontakt hatte. (Vielleicht sollte ich mal nachfragen).

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